Die Evang. Stiftung Pflege Schönau (ESPS) setzt leider weiterhin auf den Einsatz von Harvestern
Die Evang. Stiftung Pflege Schönau (ESPS) setzt leider weiterhin auf den zerstörerischen Einsatz von Harvestern und ein engmaschiges Netz von Rückegassen für die Holzernte und den sog. Waldumbau. Nachhaltigkeit geht anders!
Im Kollekturwald der Pflege Schönau befinden sich unter anderem noch einige Kiefer-Monokulturen. Diese sollen im Rahmen des sogenannten Waldumbaus auch sukzessive in einen Laubmischwald ‚umgebaut‘ werden. Anfang September 2022 wurden vorher noch dutzende, relativ junge Stangenkiefern geerntet.
Normalerweise sollte oberstes Gebot eine schonende und ökologisch nachhaltige Behandlung der Flächen, insbesondere des Bodens sein. Der Boden ist die wichtigste Grundlage für Pflanzenwachstum und somit für die nächste Waldgeneration. Aber wie bisher auch, sieht die die ESPS dies offenbar anders und setzt andere Prioritäten. Trotz mehrfacher Hinweise und Vorschläge der Umweltschutzverbände im Vorfeld zu Vorgehensweisen, ist man diesen nicht gefolgt und setzt schwerste Großmaschinen ein. Die Böden werden durch Befahrung (in unteren Schichten) enorm verdichtet und somit stark geschädigt. Für Jahrzehnte und Jahrhunderte! Die üblichen Bodenfunktionen gehen weitestgehend verloren und es entstehen mehrere negative Effekte. Die nächsten Pflanzen in Nähe der Befahrungslinien starten hier somit unter den schwersten Bedingungen, die man sich nur vorstellen kann.
Weitere Probleme:
Aufgrund der Größe brauchen Harvester und andere Forstmaschinen große bzw. breite (ca. 4 m) sogenannte Rückegassen. Durch diese geht wertvolle Waldbodenfläche verloren. Vor allem dann, wenn diese alle 20 m angelegt werden! (Aufgrund der engmaschigen Erschließungsstrukturen ist ja insgesamt der prozentuale Anteil an verdichteten bzw. geschädigten Böden so hoch.) Da die Maschinen sehr groß und damit relativ unhandlich sind, können sich diese nicht so im Gelände bewegen, ohne dass weitere Schäden entstehen. Andere Bäume und Pflanzen fallen hier immer wieder zum Opfer. Im aktuellen Fall kamen mehrere Rot-Buchen zu Schaden und wurden teilweise auch gefällt. Ausgerechnet die Pflanzen, die Teil der kommenden Waldgeneration darstellen können. Ein präzises, selektives Vorgehen ist mit den bisherigen Methoden nicht möglich und anscheinend seitens der Eigentümer auch nicht wirklich gewünscht. Was bereits da ist und Teil der Ausgangsbasis der künftigen Waldgeneration darstellen könnte und sollte, wird (teilweise) vernichtet und anschließend werden unter hohem Aufwand etliche Bäume gepflanzt. Als ‚Ersatz‘ für die Rotbuche setzt man auf diverse andere Baumarten, darunter auch mehrere am Nördlichen Oberrhein als gebietsfremd geltende oder nicht standortgerechte Arten. Spätestens beim großflächigen Pflanzungsprozess erfolgt eine zusätzliche große Verletzung des Oberbodens und große Mengen CO2, die vorher im Boden gebunden waren, werden dadurch freigesetzt.
Derartig große bzw. schwere Maschinen und weitere zusätzliche Rückegassen und sonstige Erschließungssysteme haben im Wald nichts verloren! Die bereits vorhandenen Wege und Schneisen reichen aus, um von dort aus Holz zu rücken oder andere Arbeiten durchzuführen. Der Käfertaler Wald sieht bereits jetzt aus wie ein Schweizer Käse und ist in vielerlei Hinsicht schon stark beeinträchtigt oder geschädigt. Wie stark soll er denn noch zerschnitten, ausgedünnt, aufgelichtet und somit geschädigt werden?! Das muss ein Ende haben.